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Datengesteuerte Denkweise

Datengesteuerte Denkweise

Sie kennen das, oft verlassen wir uns auf langjährige Erfahrung und Bauchgefühl. Wir halten fest an unserem bekannten Ansatz. Was aber, wenn Sie mit sinkenden Umsätzen und drohender neuer, oft digitaler Konkurrenz zu kämpfen haben? Könnte es sein, dass Sie blinde Flecken entwickelt haben und voreingenommen handeln? Eine datengesteuerte Denkweise kann Ihnen helfen, sich in Zeiten kontinuierlicher Veränderung angemessen auf eine unbekannte Zukunft vorzubereiten.

Abwartende Haltung

Jedes Unternehmen hat Daten. Ob es sich um finanzielle, Umsatz-, Kunden-, Websitebesuch-, Lieferung- oder externe Daten handelt. Jedoch , wenn man Untersuchungen glauben darf, lassen Unternehmen viel Geld liegen, weil Daten unbenutzt bleiben. Ich persönlich glaube, dass es nur sehr wenige Unternehmen gibt, die intern nichts mit ihren Daten tun. Es besteht jedoch ein großer Unterschied zwischen einem Datenprojekt um beispielsweise Kosten zu sparen, und einer wirklich datengetriebenen Strategie. Was ist der Grund, warum so viele Unternehmer abwarten, wenn es um eine wirklich datengesteuerte Denkweise geht?

Emotionen beeinflussen Entscheidungen

Der Nobelpreisträger Kahneman hat eine plausible Erklärung. Wenn es um die Einschätzung von Zukunftsaussichten geht, treffen Menschen oft eher eine emotionale als eine rationale Entscheidung. Untersuchungen zeigen zum Beispiel, dass jemand, die eine Gewinnchance von 95% auf €10.000 hat, oft ein Angebot von €9500 mit 100% Sicherheit annehmt. Die Risikoaversion und die Präferenz für Sicherheit sind das Leitprinzip, nicht die Wahrscheinlichkeit des Ergebnisses.

Zur Überraschung der Forscher geschah das Gegenteil wenn Verluste drohen: Bei einer Chance von 95% um €10.000 zu verlieren, neigen die meisten Menschen dazu, ein extra Risiko einzugehen und eine günstigere Vereinbarung abzulehnen. Um den großen Verlust zu vermeiden, sind sie bereit hohe Risiken einzugehen. So kann es passieren, dass anfänglich noch überschaubare Probleme durch verzweifelte Spekulation zu Katastrophen werden. Laut Kahneman ist dies oft der Fall, wenn Unternehmen durch Konkurrenten mit überlegener Technologie eingeholt werden und ihre letzten Ressourcen verschwenden, um die Lücke zu schließen. Sie kämpfen weiter, obwohl klar ist, dass die Mittel nicht ausreichen um noch zu gewinnen.

Voreingenommenheit

In vielen Fällen sind wir uns unserer eigenen Voreingenommenheit nicht bewusst, und entsteht ein Tunnelblick (Confirmation bias). Es gibt uns ein gutes Gefühl recht zu haben und das beeinflusst unseren Denkprozess. In einer solchen Situation neigen wir dazu, nur die Daten zu sehen, die zu unserer Vision und unseren Erfahrungen passen. Auch geben wir Ereignissen, die oft erwähnt werden, an die wir uns leicht erinnern, mehr Bedeutung als Ereignissen, die weniger präsent sind. Der Grund ist, dass geistige Anstrengung Energie kostet und unser Gehirn dazu tendiert, den einfachen Weg zu wählen. Wir alle laufen ständig Gefahr voreingenommen zu sein, weil wir es häufig unterlassen ‚objektiv‘ nachzudenken – das ist die Art und Weise, wie unser Gehirn funktioniert.

Daher müssen wir lernen, uns unsere Voreingenommenheit bewusst zu werden. Stellen Sie daher Entscheidungen immer in Frage. Unterbauen Sie sie mit Fakten und Daten. Testen und prüfen Sie Ihre Annahmen. Nur mit einer tatsächlichen Übersicht können Sie die richtigen Entscheidungen treffen.

Datengesteuerte Denkweise

Auch wenn wir gerne denken, dass wir unsere Entscheidungen auf der Grundlage eines rationalen kognitiven Prozesses in unserem Gehirn treffen, bestimmen Angst und Emotionen oft unsere Entscheidung. Wenn wir mit komplexen oder widersprüchlichen Informationen konfrontiert werden, werden unsere kognitiven Fähigkeiten überlastet und übernehmt das Bauchgefühl die Kontrolle.

Eine datengetriebene Denkweise bedeutet, dass Sie in der Lage sind, über sich selbst nachzudenken, persönliche Vorurteile abzulegen und sich stattdessen auf konkrete Beweise zu konzentrieren. Die Bereitschaft, tief verwurzelte Annahmen aufgrund der Daten abzulehnen, wenn sich zeigt dass die Realität anders ist als erwartet. Sie können sich immer noch auf Ihr Bauchgefühl verlassen, aber Sie handeln nicht mehr blind. Sie stellen Annahmen in Frage, sammeln so viele Informationen wie möglich und erst dann handeln Sie.

Kurz gesagt, eine datengesteuerte Denkweise hilft Ihnen, Aufgaben besser und schneller zu erledigen. Das hört sich einfacher an, als es ist. Die meisten Unternehmen verfügen über die erforderlichen Daten, um geschäftliche Probleme anzugehen. Häufig wissen sie jedoch nicht, wie sie in diesen Daten die Informationen finden, die nötig sind um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Datenreichtum ist nicht gleichbedeutend mit Einsicht und Wissen. Darüber hinaus ist ein durch Daten gewonnener Einblick kein Selbstzweck, sondern muss zum Handeln führen. Wenn eine Einsicht nicht anwendbar ist oder sich nicht auf ein Ergebnis richtet, ist sie unbrauchbar.

Datenintegration und Zusammenarbeit

Oft verhindern Datensilos, dass aus verfügbaren Daten echter Mehrwert geschaffen werden kann. Auf Grund früherer ‚schlechter‘ Erfahrungen, sprich Gefühlen, behalten selbstständig operierende Abteilungen ihre eigenen Daten häufig für sich. Das erfordert einen Kulturwandel. Widerstand überwinden Sie, indem Sie an gegenseitigem Vertrauen arbeiten und den Mehrwert demonstrieren: Nur alle Daten beisammen ermöglicht es, dass inkohärente Daten herausgefiltert werden können und wirklich neue Erkenntnisse entstehen.

Eine datengetriebene Strategie sollte auch nicht von der Technologie bestimmt werden, die das Unternehmen zufällig verwendet. Auch das ist leichter gesagt als getan. Wenn jede Abteilung in eigene IT-Systeme investiert hat, macht man das nicht einfach ungeschehen. Aber angenommen, alle Abteilungen führen alle ihre Kundendaten in einer integralen Kundensicht zusammen, sodass Verhalten, Emotionen und Absichten der Kunden in einem breiteren Datenökosystem verknüpft werden können. Dann entsteht wirkliche Vorhersagekraft über Präferenzen und Verhalten der Kunden, die zielgerichtetes Handeln möglich macht.

Mann gegenüber Maschine

Wenn wir über Jahre hinweg gewohnt sind, Entscheidungen aufgrund unseres Fachwissens zu treffen, ist es oft schwierig, harte Daten zu akzeptieren, die das Gegenteil behaupten. Wir wollen nicht durch Algorithmen zum reinen Vollstrecker reduziert werden. Unsere Abneigung, lese Emotionen, gegen Algorithmen ist tief verwurzelt. Laut Kahneman beruht dies auf unserer Bevorzugung des Natürlichen über dem Synthetischen oder Künstlichen. Wir fühlen eher Sympathie für Gary Kasparov, wenn er das Schachspiel gegen den Computer Deep Blue verliert, als umgekehrt. Trotzdem trifft ein Algorithmus immer häufiger bessere Entscheidungen als Menschen. Das bedeutet nicht, dass wir jetzt alle Entscheidungen Algorithmen überlassen müssen. Ein Flugzeug fliegt die meiste Zeit mit dem Autopiloten. Der Pilot hat aber immer die Möglichkeit einzugreifen, wenn er es für nötig hält.

Lassen auch Sie sich durch eine datengesteuerte Denkweise lenken. Entdecken und erschließen auch Sie sich neue Chancen für mehr Wachstum. Was kann strukturell verbessert werden? Wie können Daten verwendet werden, um Herausforderungen, z. B. einen großen Kostenfaktor, unzufriedene Kunden oder die Einführung neuer datenbezogener Dienstleistungen, zu lösen? Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie auch Sie Ihrem Unternehmen durch eine datengesteuerte Denkweise neue Möglichkeiten eröffnen können, wenden Sie sich bitte an: Irene.vanderKrol@leapstrat.com.

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